Weiblicher Narzissmus - Über mangelnden Selbstwert und der Hunger nach Anerkennung

Beim Weiblichen Narzissmus spricht man auch vom verdeckten, vulnerablen Narzissmus, hingegen bei dem grandiosen Narzissmus das Bedürfnis nach Grandiosiät alles überstrahlt.

Während sich narzisstische Eigenschaften bei Männern und Frauen ähneln können, gibt es einige Verhaltensweisen und Muster, die bei weiblichen Narzissten häufiger vorkommen.

Merkmale von weiblichem Narzissmus:

  1. Übermäßige Betonung von Äußerlichkeiten: Weibliche Narzissten legen oft großen Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild und verwenden viel Zeit und Energie darauf, attraktiv zu wirken. Sie können stark darauf bedacht sein, bewundert und als schön angesehen zu werden, und nutzen ihr Aussehen, um Bestätigung und Aufmerksamkeit zu erhalten.

  2. Emotionale Manipulation: Weibliche Narzissten neigen dazu, ihre Emotionen und die von anderen zu manipulieren, um Kontrolle und Macht zu gewinnen. Sie können passiv-aggressiv sein, emotionale Ausbrüche haben oder die Opferrolle übernehmen, um Sympathie oder Aufmerksamkeit zu erlangen.

  3. Konkurrenzdenken und Rivalität: Häufig empfinden weibliche Narzissten andere Frauen als Bedrohung und entwickeln ein starkes Konkurrenzdenken. Sie vergleichen sich ständig mit anderen, suchen nach Fehlern oder Schwächen bei anderen Frauen und nutzen diese, um sich selbst besser darzustellen.

  4. Überhöhte Selbstwahrnehmung: Sie sehen sich oft als besonders talentiert, intelligent oder attraktiv und erwarten von anderen, dass sie diese Wahrnehmung teilen. Kritik wird meist nicht akzeptiert oder als ungerechtfertigt empfunden, während sie selbst oft sehr kritisch gegenüber anderen sind.

  5. Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bewunderung: Weibliche Narzissten verlangen ständige Anerkennung und Bewunderung von ihrer Umwelt. Sie sind oft sehr charmant und charismatisch, solange sie im Mittelpunkt stehen, können aber schnell kalt oder feindselig werden, wenn sie sich ignoriert oder abgelehnt fühlen.

  6. Beziehungen als Mittel zum Zweck: Sie neigen dazu, Beziehungen – sowohl romantische als auch freundschaftliche – strategisch zu nutzen, um persönliche Vorteile zu erzielen. Dabei können sie Menschen idealisieren, solange diese ihren Bedürfnissen dienen, und sie ebenso schnell abwerten oder abstoßen, wenn sie nicht mehr nützlich sind.

  7. Opferrolle und Drama: Weibliche Narzissten inszenieren oft Dramen und nehmen eine Opferrolle ein, um Mitleid und Unterstützung zu bekommen. Sie stellen sich als missverstanden, benachteiligt oder unfair behandelt dar, um Aufmerksamkeit zu erlangen oder andere zu manipulieren.

  8. Kulturelle Unterschiede: In vielen Kulturen sind Frauen oft subtileren Formen des Narzissmus geneigt, da offene Aggression oder dominante Verhaltensweisen sozial weniger akzeptiert werden. Sie greifen eher zu verdeckten oder emotional manipulativen Taktiken, wie Schuldgefühlen, stillem Groll oder passivem Verhalten.

Fazit:

Weiblicher Narzissmus kann sich in vielen Formen äußern, oft jedoch subtiler und auf emotionaler oder sozialer Ebene stärker ausgeprägt als bei männlichen Narzissten. Ein gemeinsames Kennzeichen bleibt jedoch die tiefe Unsicherheit, die durch übertriebene Selbstinszenierung und Manipulation kompensiert wird.

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